Haushaltshilfe anmelden: lohnt es sich?
Anmeldung einer Putzfrau: Wer ist betroffen?
Die Anmeldung einer Putzfrau in privaten Haushalten richtet sich an Privatpersonen, die Hilfe für haushaltsnahe Tätigkeiten wie Putzen, Waschen, Kochen oder Gartenarbeit benötigen. Egal, ob die Beschäftigung als Putzfrau, Haushaltshilfe oder Reinigungskraft genannt wird und welche Aufgaben erledigt werden sollen, wirst du automatisch zum Arbeitgeber bzw. zur Arbeitgeberin und musst bestimmte gesetzliche Vorgaben einhalten. Das gilt unabhängig davon, ob du selbstständig, angestellt oder Rentner*in bist.
Warum muss ich eine Putzfrau anmelden?
Ab wann muss ich meine Putzfrau anmelden?
Du bist verpflichtet, deine Haushaltshilfe ab der ersten Arbeitsstunde bei der Minijobzentrale anzumelden. Die Anmeldepflicht hängt nicht von der Arbeitszeit, sondern vom monatlichen Verdienst ab. Für bis zu 556 € ist die Minijob-Zentrale zuständig.
Ab 556,01 € musst du die Beschäftigung dem Finanzamt und der Krankenkasse melden, dann fallen auch Sozialversicherungsbeiträge an.
Putzfrau anmelden: Kosten-Rechner
Um die Kosten einer Putzfrau besser einzuschätzen, musst du nicht nur den gesetzlichen Mindestlohn zahlen (aktuell liegt dieser bei 12,82 Euro), sondern auch Arbeitgeber-Abgaben.
Ein Rechenbeispiel: Angenommen, du zahlst deiner Putzkraft 13 € pro Stunde und sie arbeitet 4 Stunden pro Woche:
- 13 € x 4 Std. x 4,33 Wochen = ca. 225 € monatlich
- Arbeitgeber-Abgaben (ca. 14,92 %): rund 34 € monatlich
- Gesamtaufwand: ca. 259 € im Monat
Diese Zahlen zeigen: Die Anmeldung ist mit Aufwand, aber auch mit Vorteilen verbunden.
Wie läuft die Anmeldung einer Haushaltshilfe?
Was brauche ich für die Anmeldung?
Um eine Haushaltshilfe legal anzumelden, brauchst du folgende Angaben:
- Deine persönlichen Daten (Name, Adresse, Steuernummer)
- Kontodaten für das SEPA-Lastschriftmandat
- Angaben zur Haushaltshilfe (Name, Geburtsdatum, Anschrift)
- Rentenversicherungsnummer & Steuer-ID der Haushaltshilfe
- Art der Beschäftigung (monatlich gleich oder variabel)
Die Anmeldung erfolgt online über das Portal der Minijob-Zentrale oder telefonisch. Nach erfolgreicher Registrierung bekommst du eine schriftliche Bestätigung.
Die Anmeldung ist zwar kostenlos, erfordert aber Zeit und Verwaltungsaufwand.
Haushaltshilfe anmelden: die Nachteile
Eine Putzfrau anzumelden, ist zwar Pflicht, aber auch zeitaufwändig, was bedauerlicherweise viele Putzkräfte dazu bringt, unangemeldet zu arbeiten. Schätzungen zufolge arbeiten in Deutschland über 90 % der Reinigungskräfte weiterhin schwarz, was grosse Risiken mit sich bringt (kein Schutz im Schadenfall usw.) für beide Arbeitgeber*innen und nehmer*innen
Hier in Detail:
Für private Arbeitgeber entsteht durch u. a. Sozialversicherungspflicht ein erheblicher Mehraufwand: Sie müssen sich bei der gesetzlichen Unfallversicherung melden, eine Betriebsnummer beantragen, die Haushaltshilfe bei der gesetzlichen Krankenkasse anmelden, Lohnabrechnungen erstellen und Lohnsteuer korrekt abführen.
Da dieser organisatorische Aufwand für viele Privatpersonen kaum zu bewältigen ist, übernehmen häufig Steuerberater, Lohnbüros oder spezialisierte Anbieter wie Wecasa die komplette Abwicklung.
Minijob vs Sozialversicherungspflichtige Anstellung vs Wecasa: was lohnt sich am besten?
Stell dir mal vor: du möchtest deine 80-m² Wohnung in Köln 2 Mal die Woche (mit einem Hund und einem 3-jährigen Kind sieht dein Zuhause schnell wie ein Zoo aus …) putzen lassen.
1. Szenario: Minijob-Modell
- Stundenlohn: 13 €
- Monatliche Arbeitszeit: 6 Std./Woche × 4 = ca. 24 Stunden/Monat
- Bruttolohn: 13 € × 24 = 312 €
- Arbeitgeberabgaben (14,92 %): ca. 50,40 €
➤ Gesamtkosten:
ca. 352 €/Monat
Für wen ist diese Situation geeignet?
→ Personen, die bereit sind, die Anmeldung bei der Minijob-Zentrale zu übernehmen und sich um Steuern, Zahlung & Nachweise zu kümmern.
2. Szenario: Sozialversicherungspflichtige Anstellung
- Stundenlohn: 15 € (höher, da reguläre Anstellung)
- Monatliche Arbeitszeit: ca. 26 Stunden
- Bruttolohn: 15 € × 26 = 390 €
Da dieser Lohn über der Minijob-Grenze von 556 € liegt, nehmen wir an, die Putzkraft arbeitet 9 Stunden/Woche, also ca. 39 Stunden/Monat → 585 € brutto
➤ Arbeitgeberkosten (ca. 21 % Lohnnebenkosten):
- Bruttolohn: 585 €
- Sozialabgaben: ca. 123 €
- Gesamtkosten: ca. 708 €/Monat
Für wen ist diese Situation geeignet?
→ Haushalte mit hohem Putzbedarf und regelmäßiger, fester Anstellung. Achtung: Hoher Verwaltungsaufwand (Krankenkasse, Lohnabrechnung, Steuer), ggf. externe Hilfe nötig.
3. Szenario: Reinigung mit Wecasa
Stundenpreis (brutto): Ø 24,90 €
Davon Arbeitskosten (geschätzt): z. B. 21,50 €
Monatliche Arbeitszeit: 26 Stunden
Gesamtkosten: 24,90 € × 26 = 647,40 € / Monat
Steuerlich absetzbar (20 % von 21,50 € × 26):
= 559,00 € × 20 % = 111,80 € pro Jahr
= ca. 9,30 € Erstattung pro Monat
➤ Effektivkosten:
647,40 € – 9,30 € = ca. 638,10 € / Monat
(inkl. Servicegebühr, abzüglich Steuervorteil; ohne Aufwand für Anmeldung oder Bürokratie). Wecasa übernimmt auch den kompletten Verwaltungsaufwand, inklusive Haftpflichtversicherung der Reinigungskraft.
Unten findest du einen Überblick zu den 3 Szenarien:
FAQ zur Anmeldung einer Haushaltshilfe
Haushaltshilfe anmelden über 850 Euro
Wenn das monatliche Gehalt 850 € übersteigt, handelt es sich nicht mehr um einen Minijob. In diesem Fall muss eine sozialversicherungspflichtige Anstellung bei der gesetzlichen Krankenkasse erfolgen.
Putzfrau anmelden unter 450 Euro
Auch wenn deine Haushaltshilfe weniger als 450 € verdient, musst du sie anmelden – über das Haushaltsscheckverfahren bei der Minijob-Zentrale.
Kann ich mit der Anmeldung einer Haushaltshilfe Steuern sparen?
Ja. Du kannst 20 % der Aufwendungen bis zu 2.550 € im Jahr, also maximal 510 €, von deiner Einkommensteuer absetzen.
Muss ich eine Haushaltshilfe für einen Minijob unbedingt anmelden?
Ja. Die Anmeldung ist gesetzlich vorgeschrieben, auch bei kleinen Umfängen oder gelegentlicher Hilfe.
Wie kann ich eine Haushaltshilfe finden?
Du kannst über die Haushaltsjob-Börse der Minijob-Zentrale oder Plattformen wie Wecasa eine legale, versicherte Reinigungskraft finden.